24. Spieltag: SV Brettheim - TV Rot am See 3:2 - Reserve 1:1

Hochdramatisch ging es zu in einem rassigen Gemeindederby zwischen dem TV Rot am See und dem SVB…

Dabei wurden die Machtverhältnisse innerhalb der Gemeinde – zumindest was diese Saison betrifft –  mit dem 2. Sieg gegen den Lokalkontrahenten zurechtgerückt. Faktisch gesehen war aber hierbei der Sieg weniger fürs Prestige immens wichtig, eher der Umstand das nun bei noch 6 ausstehenden Spielen der Vorsprung auf einen Relegationsplatz 11 Punkte beträgt, rechtfertigt die enorme Freude über die 3 errungenen Punkte. Eine konstante, stramme Windbrise sorgte für jeweils unterschiedliche Voraussetzungen in den beiden Spielhälften. Zunächst hatten die Gäste aus Rot am See Rückenwind. Diesen Vorteil spielte der Aufstiegsaspirant gekonnt aus und setzte die Heimelf von Beginn an gehörig unter Druck. Nach einem unbedrängten Fehlpass an der Mittellinie, schaltete der TVR blitzschnell auf Angriff um und erzielte per Aufsetzer aus 25m das 1:0 (12.). In der Folge blieb Rot am See weiter das zwingendere Team, wenngleich Brettheim nun auch doch des öfteren vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte. Mit einem fulminant vorbereitetem Treffer gelang dem SVB nach 19. Minuten dann der Ausgleich durch Boris Laukenmann. Eine Flanke von Jonas Barthelmeß aus halbrechter Position, trug der Wind quer durch den Strafraum auf den lauernden Boris Laukenmann. Dieser konnte den Ball per Kopf gegen die Laufrichtung des Torwarts zum Ausgleich einköpfen. In manchen Situationen ähnelte zur Verwunderung der zahlreichen Zuschauer, die Heimdefensive mehr einem Begleitservice denn einer Abwehr deren Ziel es ist Tore zu verhindern: So gesehen in der 28. Minute, als in der kompletten Entstehung der erneuten 1:2-Führung für den TVR, kein Brettheimer Zugriff aufs Spielgerät bekam. Nach erfolgter Ballsicherung am 16m-Raum, kam der Ball quer auf die Linksaussen-Position von wo aus der  Flankenball unbedrängt einen Abnehmer am langen Pfosten fand. Auch gegen die Laufrichtung von Marcus Uhl erzielten die Gäste die Halbzeitführung.

Nach Wiederanpfiff konnte man sofort das Ansinnen der Heimelf, nun mit dem Wind im Rücken, auf den schnellen Anschluss erkennen. Dieser stellte sich dann auch prompt ein: Boris Laukenmann revanchierte sich bei Jonas Barthelmeß praktisch mit einer Kopie des 1:1. Eine massgenaue Flanke von Rechtsaussen segelte durch den Strafraum und konnte dort von Jonas Barthelmeß‘  Kopf mustergültig im Toreck versenkt werden (52.). Das Spiel wog nun hin und her, wobei nun der SVB die zwingenderen Aktionen zeigte. In einem harten aber nicht unfairen Derby kamen die Anhänger beider Teams auf Ihre Kosten, es mangelte nicht an Torraumszenen und emotionalen Zweikämpfen. Man könnte mutmassen, dass die Auswechselbank an diesem Tag den Ausschlag zwischen 2 gleichwertigen Kontrahenten ausmachte. Zumindest kann Brettheims Spielertrainer Klaus Kraft für sein Team in Anspruch nehmen, dass alle seine 3 Einwechslungen belebend auf den Spielverlauf wirkten und der Mannschaft nochmals einen Schub gaben.  Exemplarisch hierfür steht der Siegtorschütze Patrick Weidlich, der in der 66. Minute den entscheidenden Treffer zum 3:2 für seine Farben besorgen konnte. Einen vom Wind getragenen Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte erlief der Wieselflinke Stürmer auf linker Flügelposition. Alleine lief er auf das Gehäuse des TVR zu und hatte mehrere Optionen einen Mitspieler zu bedienen, entschied sich dann aber doch für die Variante das Tor gleich selbst zu erzielen. Lässig schob er die Kugel am verdutzten Keeper flach und platziert ins lange Eck hinein, nach dem jeder mit einem Querpass auf den mitgelaufenen Boris Laukenmann wartete.  Im Anschluss erhöhte nun der einstige Tabellenführer im Angesicht der drohenden Niederlage wieder die eigenen Offensivbemühungen. Mit vereinten Kräften konnte lange der Ausgleich verhindert werden. Dass dem vermutlich regulären Ausgleich eine vermeintliche Abseitsstellung vorausging, konnten wenige auf dem Sportplatz erkennen (81.). Dass die Gäste am Schluss mit dem Schiri haderten, lag auch an einer Szene wenige Minuten davor, als Ihnen ein möglicher Elfmeterpfiff verwehrt wurde. Wie nahe sich Freud und Leid über solche vermeintliche Fehlentscheidungen liegen, konnte man unschwer nach dem Abpfiff beim Blick in die Gesichter der Akteure erkennen. Hier der ausgelassene Jubel über den grossen Schritt in Richtung eines weiteren Jahres Kreisliga A, dort grosse Niedergeschlagenheit durch einen erneuten herben Rückschlag im Meisterschaftsrennen. Freilich hätte Rot am See Sekunden vor dem Abpfiff dennoch den Ausgleich erzielen können. Aus kürzester Entfernung konnte der Ball jedoch nicht mehr ins Tor befördert werden, in Rücklage zischte das Spielgerät über die Latte. So muss man Ende von einem glücklichen Sieg gegen den Lokalrivalen TV Rot am See sprechen, in einem rassigen Derby das im Endeffekt keinen Sieger verdient hatte.

Keinen Sieger gab es dafür just im Vorspiel der Reservemannschaften. Der SVB rettete am Ende in Unterzahl ein 1:1 ins Ziel. Beide Teams agierten hierbei die komplette Spielzeit auf Augenhöhe. Das 0:1 für den TVR resultierte aus aüsserst schlechtem Stellungsspiel der Defensivabteilung. Völlig unbedrängt kam ein Gästeakteur im 5m-Raum nach einer Massflanke zum Kopfballabschluss. Wenige Zeigerumdrehungen später erzielte der soeben eingewechselte Tobias Roose per abgefälschtem Schuss aus 25m das 1:1. Dies war nach 28. Minuten bereits der Endstand, keine Mannschaft schaffte es mehr sich entscheiden in Szene zu setzen.